Über meine Wenigkeit

Matthias Hagen, geboren am 15.8.1978 in Stuttgart Bad Cannstatt  – VauEfBeheee 😉

Ehemann, Papa von zwei Jungs.

Seit 2021 Backnanger

Beruf: Schulleiter einer Grundschule in Stuttgart

Meine kleine Astro-Geschichte…

Mit neun Jahren habe ich heimlich „Raumschiff Enterprise“ angeschaut. Damals strahlte das ZDF die neue Star Trek Serie „Next Generation“ um Captain Picard, Commander Data und Co. aus. Ab diesem Moment hatte es mich gepackt… der Weltraum, unendliche Weiten,… Ferne Zukunft. Ja, ich bin bekennender „Trekki“ (Star Trek Fan)😅. Jedoch haben mich weniger die einzelnen Stories gefesselt. Es ist vielmehr die Darstellung von Ferne, Weite, Größe. Unendlichkeit an Zeit, Raum und (Schöpfer)-Kraft, die in diesem Universum steckt.

Mit 14 Jahren ersparte ich mir aus dem Konfirmationsgeld ein Spiegelteleskop. Ich habe oft durchgeschaut und viele Nächte mit Sternkarten und Büchern im Garten meines Elternhauses verbracht. Doch dann kam die Teeniezeit, andere Interessen… und das Hobby verlor an Bedeutung.

Als ich mit 19 Jahren zu Hause auszog, landete das Teleskop für Jahre endgültig im Keller… die Faszination für „da draußen“ blieb aber bestehen.

25 Jahre später (!) zog meine Familie und ich von Stuttgart nach Backnang. Ich fand im Keller mein altes Teleskop, eingesaut von Farbresten und in keinem guten Zustand. Ich reinigte und reparierte es. 

Ich war zu der Zeit schon ambitionierter Hobby-Fotograf und bildete vor allem Landschafts- und Naturmotive ab. Nach kurzer Internetrecherche kaufte ich mir einen Adapter, womit ich meine Kamera auf das alte Teleskop „schnallen“ konnte …und fotografierte drauflos. Zuerst den Mond, den Orion… alles noch sehr „rudimentär. Der Himmel hier am Waldrand  ist viel dunkler als der in Stuttgart, was die Bedingungen für mich deutlich verbesserte.

Die „Sucht“ schlug zu (Meine Hobbykollegen verstehen, was ich meine 😅), als ich nun anfing mein Fotoequipment gezielt auf die Astrofotografie auszulegen und sukzessive zu erweitern. Schwerpunkt ist seit einiger Zeit die „Deepsky-Fotografie“. Interstellare Nebel, Sternhaufen, Galaxien u.v.m. Mittlerweile mit anderen Kameras und durch andere Teleskope. 

Weit in die Tiefen der Natur zu sehen und Wunder zu zeigen, die das menschliche Auge nicht sehen kann. Mit der Kamera „malen“ …mit Licht… mit Photonen. Nebel und Wolken, auf der Erde und im tiefen Raum: „Leinwand“ für Gemälde aus Licht, chemischen Elementen und Staub. Figuren und Geschichten, wenn man sie ansieht. Diese Natur ist zugleich wunderschön, perfekt, geheimnisvoll und faszinierend. 

Wenn ich durchs Teleskop sehe oder weit entfernte Objekte ablichte, gleicht das auch jedes Mal einer Zeitreise. Die Photonen, die exakt in diesem Moment in mein Okular oder auf meinen Kamerachip treffen, waren mit Lichtgeschwindigkeit tausende oder sogar mehrere Millionen Jahre unterwegs. Mich fasziniert es darüber nachzudenken, wie es wohl auf der Erde aussah, als das Licht damals seine Reise antrat.

Astrofotos entstehen nicht durch „ein schnell gemachtes Foto“. Das jeweilige Teleskop wird auf einer Montierung entsprechend der Himmelsbewegung nachgeführt. Gleichzeitig löst eine Aufnahmesoftware über mehrere Stunden etliche Belichtungen der Kamera aus, deren Rohdaten dann später zu einem Bild zusammengefasst (gestackt) und von mir bearbeitet werden. Die Aufnahmeprozesse laufen (mittlerweile) größtenteils automatisiert ab, sodass ich nach dem „go“ theoretisch einfach ins Bett gehen und am Morgen die „Beute“ nur noch einsammeln und aufbereiten müsste… ja, es hat auch etwas von Jagd😜.

Immer wieder setze oder (…im Sommer) lege ich mich jedoch gerne eine Zeit lang auf den Boden, während die Technik „ihren Job“ macht. Ich sehe mir den Himmel an. Ich genieße die Stille, orientiere mich, versuche die alten Himmelsgeschichten der Sternbilder zu verstehen und begreife dabei immer mehr, wie klein „meine Themen“ im Vergleich zu dieser Unendlichkeit sind. Demut! 

Wie überwältigend groß muss dagegen die Schöpfungskraft desjenigen sein, der diese Perfektion der Naturgesetze programmiert / geschaffen hat, die schon seit Milliarden Jahren fehlerfrei funktionieren. Vielleicht war der Urknall einfach nur „ein Wort“, das dies alles auslöste: „Es werde!“ Umso tiefer ich in die Materie eintauche, desto weniger kann ich daran glauben, dass das alles Zufall sein soll.

Was, wenn der Anfang, der Urknall, kein zufälliges Ereignis war? Johannes 1,1 „Im Anfang war das Wort, / und das Wort war bei Gott, / und Gott war das Wort.“ Ein einfaches Wort „Es werde…“, eine perfekte Programmierung, gewollt, geplant?

Und wir Menschen? Zu klein, zu unbedeutend, zu fehlerhaft? Oder genauso geplant und gewollt – geliebt? Was, wenn die Wissenschaft einfach beschreibt, was hinter dem Sichtbaren steckt? Was, wenn Philosophie, Glaube und Wissenschaft sich gar nicht widersprechen, sondern nur eines deutlich machen: Die unendliche Größe des Schöpfers, seine Liebe zu uns Menschen und unsere Mission – diese Schöpfung zu bewundern, aber auch zu bewahren! 

Was, wenn die Ostergeschichte nicht nur an die unendliche Schöpferkraft erinnert, sondern den Kreis der himmlischen Liebe zu uns Menschen schließt? Unlogisch, unglaublich, unfassbar… wie so vieles für uns winzig kleine Menschen in diesem perfekten Kosmos, den wir kaum begreifen, aber umso mehr bestaunen dürfen.

Mein erstes Teleskop: Vixen 114/900 mm
...anfangs noch zum Planeten fotografieren - nun nur noch visuell in Betrieb
Anfänge: Kamera auf Stativ für einige Minuten offen lassen
Anfänge: Kamera auf dem Autodach auslösen lassen
Erster Orionnebel... 2021
Kleine Spielerei 😉 Aus 4 Bildern mach 1
Großer Orionnebel
Orionnebel 2024